Simone Müller

Jahrgang1969
GeburtsortBad Homburg
WohnortFrankfurt

Lebensmotto:  „Let the flow guide you and do what makes you happy 😉 „

Wie hat deine Trainerlaufbahn begonnen? / Wann?

Begonnen hat alles 1991 mit dem Beginn meiner Ausbildung zur
Gymnastiklehrerin. Nach dem Abitur begann ich mit einem Lehramtsstudium in Frankfurt. Nach 2 frustrierenden Jahren und dem Gefühl völlig deplatziert zu sein, fragte mich eine Freundin warum ich nicht das zu meinem Beruf mache was mich seit meiner Kindheit begleitet und mir so viel Spaß macht, nämlich Sport, vor allem
Gymnastik und Tanz. Sie animierte mich die Ilse Glaser Schule in Frankfurt anzuschauen, auf der man eine 3 jährige Berufsausbildung zur Gymnastiklehrerin absolvieren konnte. Ich war sofort begeistert und so begann mein Weg in die Bewegungswelt. Eine meiner Ausbilderinnen war Christiane Wolff, die damals ein kleines Gymnastikstudio in Offenbach betrieb. Sie nahm mich schon während
meiner Ausbildungszeit als Trainerin mit in ihr Studio, so dass ich recht schnell Erfahrung sammeln konnte im Unterrichten ganz unterschiedlicher Kursformate

Warum bist du Trainerin? Was gefällt dir am meisten an diesem „Beruf“?

Früher war ich gerne Trainerin weil ich einfach Spaß hatte an Bewegung mit Menschen. Ich mochte es mich mit den Teilnehmern auszupowern, neue Bewegungskonzepte aus zu probieren und das Gefühl einen Beruf zu haben der Spaß macht und mich selbst gleichzeitig fit hält. Das hat sich in den letzten Jahren verändert. Mein Auge ist wacher und
therapeutischer geworden. Ich sehe vielmehr die körperlichen und seelischen Probleme die Menschen mitbringen die in meine Kurse kommen. Ich bin mitfühlender und einfühlsamer geworden und spüre immer mehr wie schön es ist Menschen in Bewegung zu bringen die ihnen gut tut, sie zu begleiten, zu unterstützen und zu beobachten wie sich ihre gesamte Lebenssituation durch körperliche Arbeit verändert. Das ist einfach nur schön. Ich erlebe heute vielmehr Wertschätzung für meine Arbeit und es erfüllt mich selbst mit großer Zufriedenheit und Dankbarkeit.

Wie ist dein sportlicher Werdegang vor deiner Trainertätigkeit gewesen?

Ich kann mich eigentlich gar nicht erinnern an eine Zeit ohne Sport. Meine Mutter hat mich schon in frühester Kindheit ins Kinderturnen gesteckt. Damals waren wir eine sehr altersgemischte Gruppe und hatten eine fantastische Übungsleiterin, die mich heute noch kennt. Als kleines Mädchen musste man schnell laufen lernen, wenn die großen Jungs mit uns Völkerball gespielt haben. Sie hat uns alles beigebracht, Turnen, Ballspiele, Leichtathletik, mit Spaß aber auch viel Disziplin.
Zusätzlich begann ich mit 8 Jahren regelmäßig ins Schwimmtraining zu gehen und auch Wettkämpfe zu bestreiten. Mit 12 Jahren wurde mir das aber zu langweilig und ich habe mich mehr aufs Geräteturnen konzentriert, wofür ich eigentlich zu groß war. Aber bis zu meinem 15 Lebensjahr habe ich leidenschaftlich gerne geturnt. In der Schule hatte ich außerdem die Möglichkeit intensiv Leichtathletik zu trainieren. Zwischen 16 und 18 ging ich dann regelmäßig zum Jazz Tanz Training
im Nachbarort und später in meiner Frankfurter Zeit in eine Musical Schule wo ich Jazz und Tap Dance Training besuchte. In meiner Ausbildungszeit hatte ich dann keine Zeit und Energie mehr für weiteres Training.

Welche Stundenprofile unterrichtest du?

Mittlerweile unterrichte ich hauptsächlich Yoga, Pilates Matte und Reformer, sowie Rückentraining, Faszientraining, Body and Mind Mix, Aroha und Kaha.

Welche Ausbildungen hast du selber besucht? Was hat dich am meisten inspiriert? (vielleicht auch wer?) Welche Ausbildung war im Rückblick besonders wichtig / richtig für dich?

Nach meiner Gymnastikschule machte ich erstmal eine Aerobictrainerausbildung beim DTB und DFAV. Es folgten noch Spinnig und Cardio Kick Boxing. Eigentlich war das erstmal gar nicht so mein Ding, aber es waren die Kurse die damals angesagt waren. Gegen Mitte /Ende der 90er Jahre kam dann plötzlich Lucia Nirmala Schmidt mit ihren Body & Mind Konzepten. Sie brachte 3/4 Step, TriLoChi und Chi Ball auf den deutschen Fitnessmarkt und ich war begeistert. Endlich wieder diese fließend schönen Bewegungen die ich aus der Gymnastik kannte. Ich machte die Chi Ball Ausbildung, auf der ich auch die wundervolle Monica Linford aus Australien kennenlernte und eignete mir 3/4 Step & Dance an. Letzteres konzipierte ich auch als Kurzausbildung für den deutschen Turnerbund. Zwischen 1997 und 2003 machte ich nebenbei ein Pädagogikstudium an der FH 
Frankfurt mit Schwerpunkt Kulturarbeit. In der Zeit konnte ich meine pädagogischen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen verbessern und jede Menge Theater spielen. Eine tolle Zeit, aber letztlich bin ich dann doch meinem Trainerberuf treu geblieben.
2002 lernte ich dann hochschwanger die Pilates Methode kennen und war wieder begeistert von diesem besonderen Workout. Parallel dazu begann ich mich mit Yoga zu beschäftigen. In den darauffolgenden Jahren legte ich dann meinen Fokus auf diese beiden Bewegungssysteme. Ich machte erst beim DFAV, dann bei Pilates
Polestar meine Ausbildung zur Pilates Mattentrainerin, anschließend noch die Allegro Reformer Ausbildung bei Bodymotion. Von 2007 – 2011 absolvierte ich zusätzlich meine TriYoga-Lehrerinnen-Ausbildung von Basics bis Level 3 bei Roselyne Colin in Schneidhain. Auf diversen Retreats lernte ich dann auch die TriYoga Begründerin Kali Ray kennen, die mich mit ihrer freudigen, feinsinnigen Art sehr berührt und inspiriert hat. Von 2010-2012 machte ich dann auch meine Ausbildungen zum Aroha Instructor bis zum Aroha Advanced Trainer. Dazu erzähle ich aber später mehr. Rückblickend waren alle Ausbildungen für mich wichtig und jeder Lehrer eine Quelle der Inspiration. Besonders wichtig und richtig waren für mich die 3 Jahre Gymnastikschule. Meine ganze fachliche und kreative Basis kommt aus dieser Zeit und ich hatte wundervolle Lehrer wie z.B. Christiane Wolff die uns körperlich sehr gefordert und gleichzeitig so viel Wissen vermittelt hat. Und es war richtig für mich irgendwann den Fitnesspfad zu verlassen und mit den Body& Mind Programmen zu meinen gymnastisch, tänzerischen Wurzeln zurück zu kehren.

Was ist für dich so besonders an der Trainertätigkeit?

Für mich ist besonders am Trainer sein, daß ich einer Sinn stiftenden Tätigkeit nachgehen kann, die zur Gesundheit, Lebensfreude und Glück anderer Menschen beiträgt. Ich mache Menschen glücklich mit dem was ich tue und das macht mich glücklich! Wirklich eine win win Situation!

Du hast ein eigenes Studio den Bewegungsraum in Offenbach – wann war für dich der Punkt gekommen, ein eigenes Studio zu eröffnen? Hast du den Schritt irgendwann bereut? Was macht dir am eigenen Studio besonders viel Freude?

Nach 20 Jahren als freie Trainerin hatte ich viel Erfahrung gesammelt mit Sportvereinen und Studios. Ich fand nicht immer toll wie das dort ablief mit den Kursen und den Kunden. Trotzdem hatte ich ein eigenes Studio nie in Erwägung gezogen. Ich wollte frei sein in meiner Lebensgestaltung. 2011 beschloss dann die Inhaberin eines Studios in Offenbach in dem ich schon 20 Jahre arbeitete, auf zu hören. Sie fragte mich ob ich den Raum übernehmen möchte. Mein erster Gedanke war, auf keinen Fall. Aber je näher das Ende heranrückte, umso mehr arbeitete in mir die Vorstellung mein eigenes Konzept zu entwickeln. Also entschloss ich im Sommer die Räume zu übernehmen, mit neuem
Namen, neuem Konzept und eigener Gestaltung. Am 8. August 2011 war es dann soweit und der Bewegungsraum Offenbach öffnete seine Türen. Das war ein toller Moment und auch nach den schwierigen Corona Jahren habe ich diesen Schritt keine Sekunde bereut.
Ich liebe es alles so gestalten zu können wie ich möchte und einen ganz engen und liebevollen Kontakt mit meinen Kunden zu pflegen. Das hat dazu geführt, daß ich von unglaublich lieben und wertschätzenden Menschen umgeben bin und dazu noch ein kleines aber ganz wundervolles Team habe, das mich unterstützt und meinen Spirit trägt.
Die meiste Freude macht mir immer noch das Unterrichten und persönliche Begleiten von Kunden und mittlerweile auch die Organisation von besonderen Veranstaltungen im Bewegungsraum

Ich habe deinen Kontakt von Elli Kutscha aus dem Aroha / Kaha-Team vermittelt bekommen – wie bist du denn zu Bernhard bzw. zu Aroha und Kaha gekommen?

Zu Bernhard gekommen bin ich etwa 2009. Damals war ich schon einige Jahre für die DTB Akademie als Referentin beschäftigt. Eines Tages nahm mich auf einer Convention in Frankfurt die damalige Leiterin Gudrun Paul zur Seite und meinte ich sollte mir mal Aroha
anschauen. Das wäre sicher was für mich, weil ich doch schon 3/4 Dance unterrichte. Sie wollte das Programm mit in die DTB Akademie aufnehmen. Für mich war das ein ganz besonderer Moment. Nicht nur die 3/4 Takt Musik, die ich ja vorher schon so toll fand zum trainieren, das ganze Programm war einfach so anders. Ich erinnere mich noch heute an die Gänsehaut die ich hatte als ich zum ersten Mal Aroha mitmachte. Für mich war es in dem Moment das beste und inspirierendste Herz-Kreislauftraining das ich mir vorstellen 
konnte. Mit Ende 30 wollte ich endlich raus aus dem Aerobic und Step Programm und da war Aroha perfekt, weil es sich so besonders anfühlte und mir Energie gab, statt mich restlos auszupowern. Deshalb beschloss ich auch ziemlich schnell Aroha Instructor zu werden. Bernhard selbst habe ich dann erst 2 Jahre später auf meiner Advanced Ausbildung wirklich kennen gelernt. Wir haben uns sofort super verstanden. Irgendwann hat er mich dann eingeladen nach Berlin auf den Aroha Big Day. Ich war völlig geflashed von dieser Veranstaltung auf der 250 Menschen barfuß auf der Wiese mit einer Hingabe und Begeisterung Aroha machten. Das Team auf der Bühne strahlte einfach nur Freude aus und dann gab es auch noch ein maorisches Ritual. Es war irgendwie magisch und ich hatte 3 Stunden Gänsehaut. Ein Jahr später auf dem folgenden Big Day lud Bernhard
mich auf die Bühne ein. Das war wahnsinnig aufregend für mich. Bei einem Treffen am nächsten Tag haben mich Bernhard und das Team damit überrascht das ich jetzt im Team sei. Das war völlig verrückt, weil ich damit gar nicht gerechnet hatte und gleichzeitig war es eine große Ehre für mich plötzlich dabei zu sein, bei diesen liebenswert Verrückten. Seitdem bin ich Teil dieses wundervollen Teams und kann mir nichts Besseres vorstellen. Meine Liebe und Leidenschaft für Aroha und Kaha sind in dieser Zeit immer noch gewachsen und ich bin einfach nur glücklich beides ausbilden zu dürfen

Du bist aber nicht nur Trainerin für Aroha und Kaha, sondern bildest auch andere Trainer aus bzw. steht als Presenterin dafür auf der Bühne – wie hat sich dieser Weg ergeben?

Ehrlich gesagt ist alles irgendwie durch Zufall zu mir gekommen. Kurz nach meiner Gymnastikausbildung bekam ich Kontakt zum Landessportbund Hessen, der mich sofort als Referentin für Rückenthemen haben wollte. Über diese Tätigkeit kam ich zu einem
Sportverein in Frankfurt als Trainerin. Dort sprach mich eine Kollegin an ob ich nicht beim DTB als Referentin einsteigen möchte. Damals suchten sie Referentinnen für Salsa Aerobic. So kam ich in das Team um Corinna Michels und wir reisten durch ganz Deutschland mit diesem Programm. Parallel dazu gab ich Tageslehrgänge zur
Lizensverlängerung für Übungsleiter beim Hessischen Turnverband. Dort wurde ich gefragt ob ich nicht Lust hätte als Ausbilderin in der „Trainer B-Lizens Fitness und Gesundheit“ zu arbeiten. Das habe ich dann viele Jahre mit Freude gemacht. Ich denke durch meine Vielseitigkeit und Offenheit für neue Sportkonzepte und meine Erfahrungen diese umsetzbar zu machen für Vereinsübungsleiter war ich dann irgendwann beliebt als Referentin und Ausbilderin. Das war eine tolle Zeit, aber natürlich auch mit viel unterwegs sein an den Wochenenden verbunden. In den letzten 7 Jahren habe ich meine
Referententätigkeit etwas reduziert und bin ,bis auf wenige Ausnahmen, fast nur noch als Ausbilderin für die Aroha Academy unterwegs.

Was ist für dich das besondere andere Trainer weiterzubilden?

Ich liebe es andere Trainer weiter zu bilden. Mein Wissen weiterzugeben und andere bei ihrem Wachstum zu unterstützen ist toll. Ich erlebe so viele Trainer die ihr Potential noch gar nicht erkannt haben, die noch auf der Suche sind, noch nicht recht wissen wo der
Weg hingeht oder neue Wege suchen. Hier unterstützen zu können, indem man die Stärken erkennt und fördert, neue Möglichkeiten aufzeigt, Erfahrungen teilt und gemeinsam im Lernprozess Themen angeht die für die Teilnehmer wichtig sind, ist für mich sehr befriedigend. Ich gehe jedes Mal aus den Ausbildungen und bin glücklich über die vielen kleinen und großen Anschupser die ich geben konnte und die schönen Feedbacks die ich bekomme. Das sind die Momente wo ich spüre das ich nicht mehr arbeite, sondern nur noch Freude weiter gebe.

In welchen Kursformaten kann man sich außerdem bei dir aus- und weiterbilden lassen? Und gibt es hier schon weitere Pläne?

Ich gebe Weiterbildungen zu unterschiedlichen Themen beim Landessportbund Hessen und Rheinland Pfalz, beim HTV und den Sportkreisen in Hessen. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf Yoga/Pilates/ Rücken/Body&Mind. Das sind immer Tagesfortbildungen. Gelegentlich bin ich auf Conventions des DTB. Ansonsten bilde ich Aroha und Kaha über die Aroha Academy aus. Weitere Pläne habe ich zurzeit nicht.

Und die letzte Frage: wie sehen deine Pläne für die nächste Zeit beruflich aus

Mein Hauptfokus liegt weiterhin auf meinem Studio und der bestmöglichen Betreuung meiner Kunden. Ich bin nach den letzten 2 Jahren einfach nur dankbar das es meine kleine Bewegungsoase noch gibt und bin gerade mit meiner ganzen Energie und meinem Herzen da. Mir war es immer wichtig einen Raum zu haben in dem jeder sein darf, in dem schöne Dinge stattfinden die Körper und Seele gut tun, in dem Menschen sich geborgen und sicher fühlen und Unterstützung erfahren. Diesen Raum halte ich gerade und bin dabei immer offen für Ideen und Projekte die hier stattfinden. Ich war nie ein großer Planer
für die Zukunft. Alles ist irgendwann und irgendwie zu mir gekommen und ich habe die Welle dann einfach genommen. So möchte ich es beibehalten. Pläne setzen mich immer unter Druck….in diesem Sinne lasse ich alles auf mich zukommen und bin gespannt was 2023 bringt

Alle Logos, Bilder und Texte mit freundlicher Genehmigung von Simone Müller.

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aktualisiert: 16.02.2023